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(leben)

überhaupt ist es entscheidend, als künstler die kontrolle über seine arbeit zu haben – also letztlich über sein eigenes leben. dann muss man nur die eigenen grenzen akzeptieren. und manchmal natürlich die grenzen anderer menschen.

kate bush

(problem)

es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches problem:
den selbstmord.

albert camus „der mythos von sisyphos“

(träumen)

man träumt gar nicht oder interessant.
man muss lernen, ebenso zu wachen —
gar nicht oder interessant.

friedrich nietzsche

(show)

der staat macht vor unseren augen eine kritische und analytische kultur kaputt und degeneriert die kreativität zur herstellung schöner fassaden und schöner verpackungen. die show muss noch bunter werden. das prinzip des fortschritts heisst umsatzsteigerung durch noch schöneren konsum.

ottl aicher “krise der moderne” (1989)

(aussehen)

aber der mensch im menschen ist nicht unterzukriegen. nichts geht ihm über seine wirkliche freiheit. er ist er selbst durch seine selbstbestimmung. was aber will er bestimmen, wenn es nichts mehr zu bestimmen gibt? das, was nicht bestimmt ist. das ist die ästhetische erscheinung.

ottl aicher „die welt als entwurf“

(ein weg)

der wahre sinn der kunst liegt nicht darin, schöne objekte zu schaffen. es ist vielmehr eine methode, um zu verstehen. ein weg, die welt zu durchdringen und den eigenen platz zu finden.

paul auster

(inseln) als nachttrag zur ausstellung

die ganze welt besteht aus inseln, aus dem raum, der sie voneinander trennt und miteinander verbindet. das leben der menschen hat den sinn, durch die distanz zu irren, die alle inseln der welt miteinander verbindet und voneinander trennt.

joão de melo „bem-aventuranças“

(was für mädchen)

kunst hat für mich mit großer leidenschaft und passion zu tun. das ganze gesumms mit den anderen halte ich für völlig sekundär. kunst hat für mich auch per se nichts mit scheitern zu tun. kunst kann entstehen nach momenten großer intensität. ich glaube zum beispiel, dass es den höhlenmalern scheißegal war, ob oder was die nachbarn oder die nachwelt mit ihren bildern anfängt. ich glaube, dass die jagd auf mammuts, die lebensbedrohlich, roh, gewalttätig, geil und so existentiell bedeutsam war, dass man das ausdrücken und festhalten wollte, ohne einen darüber hinausreichenden anspruch. die sorge etwa um die rezeption ist was für mädchen. zum künstler werden kann, wer intensiv erlebt – das gilt unabhängig davon, ob das erlebte positiv oder negativ ist. und ich behaupte, dass das leben aus sich heraus nach ausdruck verlangt, dass es in der natur des menschen liegt, sich auszudrücken, ohne dass das zwangsläufig im kontext mit anderen stehen muss. ich behaupte steif und fest, dass ich, sollte ich mal ohne jede aussicht auf rettung alleine auf einer verlassenen insel landen, ohne jeden zweifel in den nassen sand kritzeln würde, sobald etwas in mir nach ausdruck verlangt. völlig unerheblich, ob der scheiß dann nach einer halben stunde weggespült wird oder nicht.

der rounders und die kunst

(sklaven)

denn wer von seinem tage nicht zwei drittel für sich hat, ist ein sklave, er sei übrigens wer er wolle: staatsmann, kaufmann, beamter, gelehrter.

friedrich wilhelm nietzsche „menschliches, allzumenschliches“

(bilder machen)

nur von sichtbarem lässt sich erzählen, während es zugleich vollkommen zum bilde verfremdet wird. wahrhaft zum bilde.

th. w. adorno „aufzeichnungen zu kafka“