kunst hat für mich mit großer leidenschaft und passion zu tun. das ganze gesumms mit den anderen halte ich für völlig sekundär. kunst hat für mich auch per se nichts mit scheitern zu tun. kunst kann entstehen nach momenten großer intensität. ich glaube zum beispiel, dass es den höhlenmalern scheißegal war, ob oder was die nachbarn oder die nachwelt mit ihren bildern anfängt. ich glaube, dass die jagd auf mammuts, die lebensbedrohlich, roh, gewalttätig, geil und so existentiell bedeutsam war, dass man das ausdrücken und festhalten wollte, ohne einen darüber hinausreichenden anspruch. die sorge etwa um die rezeption ist was für mädchen. zum künstler werden kann, wer intensiv erlebt – das gilt unabhängig davon, ob das erlebte positiv oder negativ ist. und ich behaupte, dass das leben aus sich heraus nach ausdruck verlangt, dass es in der natur des menschen liegt, sich auszudrücken, ohne dass das zwangsläufig im kontext mit anderen stehen muss. ich behaupte steif und fest, dass ich, sollte ich mal ohne jede aussicht auf rettung alleine auf einer verlassenen insel landen, ohne jeden zweifel in den nassen sand kritzeln würde, sobald etwas in mir nach ausdruck verlangt. völlig unerheblich, ob der scheiß dann nach einer halben stunde weggespült wird oder nicht.